Viel mehr als nur ein Schlafplatz

Sie liegt direkt gegenüber der Frauen- und Kinderklinik im Gebäude 33, praktisch nur einen Sprung vom Krankenbett der Kinder entfernt: Die Elternwohnung unseres Vereins, genannt „Villa Regenbogen“.

Oase der Ruhe sollte sie sein und tatsächlich, in den wenigen Stunden, die man dort verbringt, kann man von den Sorgen um die Kinder etwas abschalten, kann Kraft tanken, sei es im Gespräch mit anderen Eltern, sei es bei einer Tasse Kaffee oder einfach nur, in dem man die Tür hinter sich zu macht um alleine zu sein. Abschalten vom Klinikstreß, sich konzentrieren auf das Wesentliche, das ist wohl das wichtigste Ziel für die meisten und hierzu bietet die gesamte Umgebung die besten Möglichkeiten. Die gemeinsam genutzte Küche ist am Abend oft Treffpunkt und Mittelpunkt der „Bewohner“.

Kostenlos werden die Betten zur Verfügung gestellt und dies nicht nur für die Mitglieder unseres Vereins, nein, auch Eltern befreundeter Initiativen finden bei uns Platz und dieses Angebot wird gerne angenommen.

Die Wohnung kostet den Verein natürlich Geld. Der Betrieb, der Unterhalt, die Personalkosten, all dies müssen wir über Spenden wieder hereinholen. Jede Spende ist daher willkommen und diese Spende senkt die Kosten für die Wohnung. Dieses Geld ist aber gut investiert, es bringt andere Zinsen, die oft wichtiger sind als Geld, nämlich Zufriedenheit bei den betroffenen Eltern.

Daß uns dies gelungen ist, macht uns stolz. Mehr wollten wir nicht erreichen.

Monika Funk
(Vereinsgründerin und Ehrenmitglied)

 

Universitätskliniken des Saarlandes „Villa Regenbogen“
Gebäude 33, DG
66421 Homburg/Saar
0173 8818 624 Dipl. Psych. Tina Eich

Die „neue“ Villa Regenbogen                                              

Renovierung der Elternwohnung                                                                    

Hausmutter Anette Forsch übergibt den Schlüssel der Villa Regenbogen an Esther Brill- Bubel.

Viel ist passiert bei uns im vergangenen Jahr, weswegen es längere Zeit etwas still um uns war, jedoch wurde „hinter den Kulissen“ schwer geschafft.

Ende 2021 wurde die Villa Regenbogen komplett geschlossen. Die Geschäftsführerin und Psychologin Tina Eich räumte die Wohnung mit der „alten“ Hausmutter Anette Forsch komplett leer. Alles musste in Kisten gepackt und verstaut werden. Ab Januar 2022 wurde die Elternwohnung dann von Grund auf neu renoviert: die Böden wurden heraus gerissen und es gab einen wunderschönen neuen Bodenbelag, der überhaupt nicht mehr an Klinik erinnert, die Wände und Türen wurden neu gestrichen, sämtliche Lampen und Leisten wurden erneuert. Die alte Küche wurde ebenfalls abgebaut. Wir haben die neue Küche lange geplant, bis sie uns für diesen relativ kleinen Raum  optimal und gemütlich erschien. Das Büro wurde mit Zimmer 3  getauscht, sodass sich jetzt alle Schlafzimmer auf der einen Seite bei Bad & WC, die Gemeinschaftsküche dazwischen und das Büro, sowie die ebenfalls neue Garderobe auf der anderen Seite befinden. Auch wurden die Elternzimmer komplett neu gestaltet. Aus den ehemaligen zwei Zweibettzimmern und dem einen Dreibettzimmer wurden drei helle, freundliche Doppelzimmer mit jeweils einem gemütlichen französischen Bett und einem modernen Schrank. An den Fenstern wurden neue Plissees installiert, die die Räume verdunkeln und gleichzeitig im Sommer vor der Sonneneinstrahlung schützen. Die Zimmer sind nun entweder ausgelegt für jeweils ein Elternpaar, bzw. zur Alleinnutzung. Dieses neue Konzept ist mitunter auch Corona geschuldet, wird aber umso lieber auch so angenommen.

Im Frühjahr 2022 wurden die Kisten dann mit der „neuen“ Hausmutter ausgepackt und alles gemütlich eingerichtet. Wir haben neue Bettwäsche gekauft, sowie neue Kissen und Decken. Alles wurde wieder auf „Hochglanz“ poliert, damit sich unsere Bewohner wohl fühlen und vom Klinikalltag abschalten können. Ganz fertig sind wir immer noch nicht, es fehlen jeweils noch eine gemütliche Sitzecke in den Zimmern und eine Sitzgruppe im Flur, sowie einige Kleinmöbel, ein paar Regale, auf denen wir nützliche Informationsbroschüren, aber auch Zeitschriften und Bücher zum „abschalten“, platzieren können- und natürlich etwas Deko

Neue Fernseher sollen in Zukunft auch wieder installiert werden und irgendwann wird auch das Bad und WC noch komplett erneuert. Eins nach dem anderen..

Zum 01.06. 2022 wurde dann Esther Brill- Bubel als Leiterin der Elternwohnung offiziell eingestellt, die sich in ihrem „neuen Reich pudelwohl“ fühlt. Sie kümmert sich seitdem um die Organisation, Verwaltung und Belegung der Wohnung, sowie auch als Anlaufstelle für deren Bewohner und Eltern, die gerade die Diagnose bekommen haben, dass ihr Kind einen Herzfehler hat und sich Unterstützung und „Betreuung“ wünschen.

Seitdem hatten wir jetzt schon wieder viele Bewohner, die neue Villa wird sehr gut angenommen und unsere Gäste finden ihre „zweite Heimat auf Zeit“ bis jetzt schon sehr gemütlich.

Am 16.07. 2022 hatten wir dann die zweite Jubiläumsfeier, anlässlich des 30- jährigen Geburtstags unseren Vereins im großen Hörsaal des UKS. Dabei haben wir uns auch bei unserer lieben Anette Forsch für ihre wertvolle Arbeit in den letzten 23 Jahren bedankt und sie in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Zeitgleich haben wir Esther Brill- Bubel unseren Mitgliedern und Interessierten offiziell vorgestellt und herzlich willkommen geheißen. Alles weitere dazu können Sie auch gerne den Presseberichten entnehmen.

Wir sind allen Beteiligten unseres Umbaus von Herzen dankbar für ihre tatkräftige Unterstützung! Allen voran den Handwerkern des UKS. Wir möchten noch einmal betonen, dass wir uns ausschließlich über Spenden finanzieren. Deshalb sagen wir auch allen unseren lieben Spendern ein herzliches Dankeschön, dass wir die Wohnung so schön neu gestalten konnten. Jeder noch so kleine Beitrag kommt gut und direkt bei uns an und hilft uns, auch in Zukunft die Wohnung kostenfrei für unsere bedürftigen Eltern zur Verfügung zu stellen und die Personalkosten decken zu können!

Während des Umbaus war unsere Festnetznummer nicht zu erreichen, mittlerweile sind wir aber  wieder wie gewohnt unter 06841/  1627466 für Sie da. Persönlich erreichen Sie uns am besten Montag- und Mittwochvormittag, ansonsten können Sie uns aber jederzeit auch eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, wir rufen Sie, wenn Sie uns Ihren Namen und Ihre Telefonnummer hinterlassen, dann schnellstmöglich zurück. In dringenden Fällen und außerhalb der Öffnungszeiten erreichen Sie Tina Eich auch unter 0173 8818624  erreichen.

Vorstellung der neuen Hausmutter

Mein Name ist Esther Brill- Bubel, ich wohne in Homburg, bin verheiratet und seit 2006 die Mama von unserem „doppelten Lottchen“.

In einem „früheren Leben“ war ich mal Erzieherin, bis unsere Mädels meinten, meine ganzen pädagogischen Fähigkeiten für sich beanspruchen zu wollen, was sich im Nachhinein betrachtet zum Glück auch total gelohnt hat, denn ich finde, sie sind echt gut geworden und hoffe immer noch, dass sie das eines Tages auch finden

Als wir erfahren haben, dass eins unserer Zwillinge mit einem angeborenen Herzfehler auf die Welt gekommen ist, hat das unsere bis dahin scheinbar „heile Welt“ ganz schön auf den Kopf gestellt.

Somit teile ich diese besondere Lebenserfahrung auch mit allen anderen Mitgliedern unseres Vorstandes, den meisten Mitgliedern unseres Vereins und ebenso vielen weiteren Familien in Deutschland, da etwa jedes 100. Neugeborene mit einem AHF auf die Welt kommt.

Ich bin sehr froh, dass ich damals „irgendwie“ beim Herzverein in der Villa Regenbogen bei der lieben Anette gelandet bin. In ihrer gemütlichen Küche hatte sie immer ein offenes Ohr und einen guten Kaffee für mich und ich hatte die Gewissheit, dass wir mit unseren Sorgen und Nöten nicht alleine sind.

Als ich eines Morgens mal wieder vor Anette in der Villa Regenbogen stand, begrüßte sie mich mit den Worten: „Und DU wirst mal meine Nachfolgerin!“- war das zwar nicht die Antwort auf meine Fragen, die ich an diesem Morgen hatte, aber es hat, im Nachhinein betrachtet, gewissermaßen sehr viel für meine weitere Zukunft beantwortet

Anette ist im Laufe der Zeit eine wichtige „Reiseführerin“ für mich geworden und ich fühle mich wirklich sehr geehrt, dass sie mir, als sie in ihren wohlverdienten Ruhestand ging, „ihre Villa“ und somit auch ihr „Lebenswerk“ anVERTRAUT hat. Wahrscheinlich werde ich die Villa wohl nicht ganz so „forsch“ und eher etwas „bubelig“ fortführen, was ich aber versprechen kann: ich tue es mit einem großen Herz und sehr viel Verständnis für meine zukünftigen Bewohner! Mir tut der Austausch mit Gleichgesinnten, sowie die Erfahrung anderer Eltern, die in ähnlichen Situationen waren, sehr gut. Dadurch habe ich mir in den vergangenen Jahren auch schon eine gutes Netzwerk aufbauen können. Ich bin so dankbar für die vielen guten Kontakte, die mir in schweren Zeiten weiter geholfen haben, sowie die vielen hilfreichen Tipps in so manchen Lebenslagen, von denen man vorher nicht mal eine Ahnung hatte, dass es die überhaupt gibt und würde diesen Erfahrungsschatz auch gerne weitergeben, an alle die es vielleicht genauso gebrauchen können.

Ich freue mich auch sehr mit Tina Eich, der Geschäftsführerin unseres Vereins, zusammen arbeiten zu dürfen, zwischen uns hat es auch schon ganz früh „gefunkt“ wie bei der „Urmutter“ unseres Vereins, der lieben Monika Funk und unserer ehemaligen Hausmutter Anette Forsch.

Wir sind ganz schnell zu einem guten Team geworden